Medienecho in Südtirol

Lesen Sie selbst, was über den Schüleraustausch in Südtirol in der Zeitung stand:

2015 Besuch Klasse in Südtirol

Protokoll MV BiLis – Freunde einer deutsch-italienischen Schule in Frankfurt am Main e.V. vom 05. Mai 2015 in der Mensa der Freiherr-vom-Stein-Schule, Schweizer Str. 87, 60594 Frankfurt am Main

TOP 1 Begrüßung

Alexander Koldau begrüßt als Vorsitzender und Versammlungsleiter die Anwesenden … Mitglieder um 19 Uhr.

Er stellt fest, dass die Versammlung frist- und formgerecht (mit mehr als 2 Wochen Vorlauf) einberufen wurde und beschlussfähig ist (mehr als 9 Mitglieder sind anwesend). Zur Tagesordnung gab es nach Versand der Einladung keine Änderungsvorschläge. Es wird im Folgenden nach dieser verfahren.

TOP 2 Bericht des Vorstands und des Schatzmeisters

Der Vorstand berichtet von seiner Arbeit im Jahr 2014

1. Insgesamt gab es in 2014 zehn Vorstandssitzungen, die zum Teil als Telefonkonferenzen abgehalten wurden. Seit Herbst 2014 hat Rosa Maria Liguori Pace den Vorstand bei seiner Arbeit unterstützt und an den Sitzungen teilgenommen.
2. Schwerpunkt der Arbeit

Schwerpunkt der Vorstandsarbeit waren Bemühungen, die Fortsetzung des Projektes über das derzeitige Vertragsende hinaus voranzutreiben. Hierzu hat der Vorstand Kontakt aufgenommen mit:

• Der italienischen Parlamentsabgeordneten Laura Garavini
• Dem italienischen Konsulat in Frankfurt und der italienischen Botschaft in Berlin
• Dem italienischen Ministerpräsidenten Renzi und der Außenministerin Mogherini
• Italienischen Gewerkschaften und der Italienischen Kirche
• Dem Hessischen Kultusministerium und einschließlich des Ministers
• Der Hessischen Landtagsabgeordneten Wiesmann, deren Unterstützung noch positiv hervorzuheben ist.

Der Vorstand bedankt sich bei den Mitgliedern für die Unterstützung, insbesondere im Hinblick auf das Schreiben an den Kultusminister im letzten Herbst. Höhepunkt der Aktivitäten war ein Besuch von Kultusminister Prof. Lorz an der Holzhausenschule, der allerdings von November auf Januar verschoben werden musste.

Der Vorstand fasst die Situation wie folgt zusammen und verweist im Übrigen auf die TOP 7-11: Aus Sicht des Vorstands hängt die Fortführung des Projekts insbesondere von Art und Umfang der Unterstützung durch Italien ab, die durch die Entsendung von bis zu 10 Lehrern in der Vergangenheit eine sehr großen Anteil an der Durchführung des Projekts hatten. Allerdings gibt es auch unterschiedliche Auffassungen zur Fortführung auf hessischer bzw. schulischer Seite. Dies soll u.a. ab TOP 7 eingehender besprochen werden.

3. Kulturelle Aktivitäten

Der Vorstand hat eine Vortragsveranstaltung von Maria Falcone, Schwester des von der Mafia 1992 ermordeten Staatsanwalts Giovanni Falcone mit EUR 350,- unterstützt. Klassen der Freiherr vom Stein Schule hatten dies im Unterricht mit vorbereitet und an der Veranstaltung an der Europäischen Schule teilgenommen. Über den BiLis-Verteiler wurden auch die BiLis-Mitglieder zu einer gesonderten Veranstaltung eingeladen.

Am 25. Mai war der BiLis-Verein bei einem Büchermarkt vertreten.

Es gab Versuche, die Angebote an den Grundschulen (Lesegruppen, Bastelkurse) zu reaktivieren. Diese stießen jedoch auf kein Interesse bzw. es fanden sich an den jeweiligen Schulen keine Eltern, die die Koordination übernehmen wollten.

Ein Angebot eines BiLis-Sprachkurses für Eltern / BiLis-Mitglieder stieß ebenfalls auf zu geringes Interesse, um dies entsprechend umzusetzen.

4. Austausche

Der Verein hat die Klassenfahrten der 4. Klassen (Schuljahr 2013/14) der Mühlbergschule und der Holzhausenschule nach Como finanziell und zum Teil auch organisatorisch unterstützt. Der Vorstand vertritt die Auffassung, dass die Klassenfahrten nach Italien in der 4. Klasse zum festen Bestandteil des Programms werden sollten. Es ist aber zu berücksichtigen, dass diese Fahrten eine besondere Herausforderung für die Schulen und insbesondere das begleitende Lehrpersonal darstellen.

Ferner hat der Verein einen Gegenbesuch einer Schülergruppe aus Como finanziell unterstützt. Diese haben die 4. Klasse des Jahres 2012/13 der Mühlbergschule besucht, welche selbst im Jahr 2013 in Como war.

Für den Austausch der 8. Klasse (Schuljahr 2014/15) der FvS mit Ghedi hat der Vorstand ebenfalls finanzielle Unterstützung zugesagt. Diese soll aber erst nach dem Gegenbesuch der italienischen Schüler abgerechnet werden.

5. Treffen mit den Elternvertretern

Am 4. Juni haben wir Elternbeiräte zu einem Treffen und Gedankenaustausch eingeladen. Der Einladung sind 12 Teilnehmer gefolgt. Zielsetzung war es, in das Hintergrundwissen des Vorstands zu vertiefen und die Arbeit und Ziele zu diskutieren. Aus diesem Treffen resultierte auch die Idee zu einem …

6. Treffen mit Mitgliedern im Hinblick auf BiLis-Aktivitäten

Am 15. Juli nahmen acht Personen an einem „Brainstorming“ zu BiLis-Aktivitäten teil. Es gab zahlreiche gute Ideen, allerdings fanden sich keine weiteren aktiven Unterstützer, die solche Ideen auch umsetzen wollten. Der Vorstand greift für seine weitere Arbeit auf diesen Ideenfundus zurück und hat basierend die Hausaufgabenhilfe an der FvS vorangetrieben, die es seit Anfang 2015 gibt.

7. Mittagessen an der Holzhausenschule

Der BiLis-Verein hat die formale Trägerschaft übernommen und hierzu einen Vertrag mit der Fa. FPS Catering geschlossen. Die Mittagsverpflegung mit der Holzhausenschule erfolgte im „rechtsfreien Raum“. Der BiLis-Verein ist für die Zurverfügungstellung von Geschirr etc. verantwortlich und baut auf bereits vorhandenen Beständen auf, muss diese aber von Zeit zu Zeit ergänzen. FPS macht die Abrechnung direkt mit den Eltern. Die Koordination /Abstimmung des Speiseplans erfolgt direkt zwischen einzelnen Eltern und FPS. Den Eltern wird für dieses aktive Engagement gedankt.

8. Begleitung von Informationsveranstaltungen und Anfragen zum Projekt

Mitglieder des Vorstands haben diverse Informationsveranstaltungen zum BiLis-Projekt unterstützt und begleitet. Außerdem haben wir zahlreiche direkte Anfragen von Interessenten am Projekt beantwortet.

9. Internetseite überarbeitet und korrigiert
10. Archiv des BiLis-Vereins

Das Archiv des BiLis-Vereins lag bis dato bei Konrad von Bethmann und musste aufgelöst werden, weil Konrad umgezogen ist. Die Unterlagen wurden an das Archiv der Stadt Frankfurt übergeben. Der Vertrag sieht vor, dass der BiLis-Verein jederzeit Zugriff auf den Bestand hat.

Die Erkenntnisse der Arbeit des Jahres 2014 sind in die Budgetaufstellung für die Zukunft eingeflossen und werden im Anschluss an den Bericht des Schatzmeisters und des Rechnungsprüfers vorgestellt.

Der Schatzmeister berichtet in einer kurzen Darstellung über Einnahmen und Ausgaben des Jahres 2014:

• Einnahmen wurden in Höhe von 9550,01 EUR erzielt, hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen
• Ausgaben wurden in Höhe von 4078,88 EUR getätigt aufgeteilt mit Schwerpunkt auf der Förderung von kreativen Angeboten (sofern in 2014 noch angeboten)und Schul-Unterstützung. Die kreativen Angebote wurden aufgrund von mangelnder Nachfrage zurückgefahren und es erfolgte eine Umstellung auf Förderung und Unterstützung von schulischen Aktivitäten (z.B. Austausche/Klassenfahrten, Aufführungen+Vorträge)
• Die Mensa an der HHS wurde in Trägerschaft übernommen, der Caterer rechnet jedoch direkt mit Stadt und Eltern ab. Restposten ergaben einen Ausgabenüberhang von 20,96 EUR
• Die Finanzierung bestand in Verbindlichkeiten für Kostenerstattungen über den Jahreswechsel in Höhe von 388,22 EUR, denen Forderungen aus Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 123 EUR gegenüberstanden.
• Im Saldo wurde 2014 ein Überschuss von 5715,39 EUR erzielt, der zu einem Kontoguthaben von 8185,92 EUR führte. Das Vereinsvermögen betrug zum 31.12.2014 7920,70 EUR.
• Für 2015 wurde ein Budget aufgestellt, mit dem im Schwerpunkt die Klassen bei Klassenfahrten, Aktivitäten oder Anschaffung von Lehrmaterial unterstützt werden können. Weiterhin wird die Hausaufgabenhilfe an der Freiherr-vom-Stein-Schule aufrecht erhalten. Für 2015 ist ein Ausgabenüberschuss von 5837,80 EUR eingeplant.

 

TOP 3  Der Rechnungsprüfer berichtet.

Der schriftliche Bericht des Rechnungsprüfers wurde im Wortlaut verlesen.

 

TOP 4  Entlastung des Vorstands und des Kassenprüfers

Die Mitgliederversammlung entlastet

• den Schatzmeister,
• den Vorstand und
• den Kassenprüfer

jeweils einstimmig, ohne Gegenstimmen und unter Enthaltung der Betroffenen.

Alexander Koldau bedankt sich bei den Mitgliedern.

 

TOP 5  Wahlen des Vorstands und der Kassenprüfer

Entsprechend der Satzung wird der Vorstand jeweils für zwei Jahre gewählt. Der aktuelle Vorstand wurde im Rahmen der regelmäßigen Mitgliederversammlung im Oktober 2013 gewählt. Mithin steht die Neuwahl eines Vorstands an.

Die derzeit aktiven Vorstandsmitglieder erklären die Bereitschaft, die Arbeit für eine weitere Amtszeit vor dem Hintergrund der anstehenden Vertragsverlängerung fortzusetzen. Rosa Maria Liguori Pace erklärt ebenfalls, für den Vorstand zu kandidieren. Die Vorstandsmitglieder richten an die Mitglieder den eindringlichen Appell, weitere Kandidaten zu benennen. Der Vorstand braucht noch Unterstützung, insbesondere um ggf. von Zeit zu Zeit mal einzelne Projekte, wie zum Beispiel den Lauf für Mehrsprachigkeit, eine BiLis-Fest oder ähnliches zu organisieren. Außerdem wäre eine größere Mitgliederzahl hilfreich, auch andere Ideen und Vorstellungen in die Vorstandsarbeit einfließen zu lassen. Alexander Tuis, dessen Tochter die erste Klasse der Holzhausenschule besucht, erklärt ebenfalls seine Kandidatur.

Die Mitgliederversammlung verzichtet auf geheime Wahlen und wählt ohne Gegenstimmen und Enthaltungen zum Vorstand:

• Alexander Koldau, geboren am 12. Dezember 1971, wohnhaft Blütenweg 30, 65929 Frankfurt
• Rosa Maria Liguori Pace,
• Emanuela Parma, geboren am 08. September 1960, wohnhaft Bonstädter Straße 7, 60385 Frankfurt
• Rosetta Reina,
• Christian Schwerdtner (Schatzmeister) und
• Alexander Tuis.

Des Weiteren wird Herr Frank Seiler für weitere zwei Jahre als Kassenprüfer bestätigt.

Alle Gewählten erklären, die Wahl anzunehmen.

TOP 6  Wahlen der Ehrenvorsitzenden

Mit der Satzungsänderung im Rahmen der letztjährigen Mitgliederversammlung wurde die Möglichkeit geschaffen, Ehrenvorsitzende und Ehrenmitglieder zu wählen.

Der Vorstand schlägt die langjährigen Vorstandsmitglieder Rosa Maria Liguori Pace und Konrad von Bethmann als Ehrenvorsitzende des Vereins vor. Alexander Koldau hebt das herausragende Engagement der beiden für die Ziele des Vereins hervor. Ergänzend wird erläutert, dass Konrad von Bethmann auch über die Parlamentsabgeordnete Laura Garavini für den „Ordine al merito della Repubblica italiana“ vorgeschlagen wurde. Rosa Maria Liguori Pace wurde für Ihre Verdienste um die deutsch-italienische Freundschaft schon damit ausgezeichnet. Sofern der italienische Präsident dem Vorschlag entspricht, erhofft sich der Vorstand davon eine Unterstützung für die Entscheidungsfindung im italienischen Außenministerium.

Der Vorschlag wird von der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.

Den beiden Ehrenvorsitzenden werden unter dem Applaus der Anwesenden Blumensträuße überreicht.

 

Pause

Weil die Gäste, die für die folgenden Tagesordnungspunkte eingeladen wurden, erst für 20 Uhr angekündigt sind, wurde die entstehende Pause für einige Hinweise genutzt.

• Wer kann bei Übersetzungen insbesondere für die Internetseite helfen. – Es haben sich dankenswerterweise einzelne Freiwillige gefunden.
• Für die Grundschulen werden Lesepaten gesucht, die den Kindern auf Italienisch was vorlesen bzw. mit den Kindern auf Italienisch lesen. Es finden sich einige Freiwillige. Weitere können sich bei Rosetta Reina melden.
• Es wurde an den Schüleraustausch der Stadt im Juni/Juli bzw. in den Herbstferien für Schüler ab 14 Jahren erinnert und darauf hingewiesen, dass das zuständige Stadtschulamt eine Anpassung an die Bedürfnisse für möglich hält. Näheres wäre direkt mit dem Amt zu klären.
• Es wurde nochmal an die in einer Mail am Vortag erwähnte italienische Schülerin erinnert, die einen ganzjährigen Austausch nach Deutschland machen möchte.
• Es fanden sich drei Unterstützerinnen, die eine BiLis-Fahrt nach Mailand in den Herbstferien mit vorbereiten möchten.

 

TOP 7  Bericht des Vorstands über die Sitzungen mit Schulleitern, Konsulat und Ministerium zur Fortsetzung des Projekts

Alexander Koldau begrüßt die neu hinzugekommen Mitglieder und Gäste um 20:05 Uhr.

Zu diesem Teil der Sitzung haben BiLis und SEB gemeinsam eingeladen, weil die BiLis-Mitglieder an den folgenden Punkten ein Interesse haben. Formal hat der BiLis-Verein allerdings kein Mitspracherecht im Projekt, dennoch erwarten die Mitglieder, dass der Vorstand ihre Interessen vertritt – dafür muss er wissen, welche Interessen die Mitglieder haben. Das ist letztlich auch das Interesse des Schulelternbeirats, der sehr wohl ein Mitspracherecht hat. Mit der gemeinsamen Einladung sollten letztlich zwei getrennte Veranstaltungen im Sinne der Zeiteffizienz zusammengelegt werden.

Dabei haben sowohl der BiLis-Vorstand als auch SEB aus Unwissenheit verwaltungsrechtliche Vorgaben übersehen und wurden auch von den übrigen Beteiligten nicht rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht, was zu formalen Unklarheiten geführt hat. Elena Oliveri beendet daher die SEB-Sondersitzung, zu der sie eingeladen hatte und es wird die BiLis-Mitgliederversammlung fortgeführt.

Alexander Koldau erläutert die Ziele der Sitzung:

a, Die Sitzung soll einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts liefern.

b, Es sollen unterschiedlichen Ideen zur Fortführung vorgestellt werden, damit die Mitglieder sie und ihre Hintergründe besser verstehen können.

c, Die Mitglieder und der Vorstand wollen näheres über die zeitlichen Abläufe für die anstehenden Verhandlungen erfahren damit

d, der Vorstand in einer anschließenden Diskussion von den BiLis-Mitgliedern ein Meinungsbild zu den Vorstellungen der Betroffenen bekommt.

Die Gäste werden vorgestellt und der Vorstand bedankt sich für die Teilnahme:

• Herr Berardino, Schulbeauftragter des Italienischen Konsulats,
• Spyra und Hr. Adam von Hessischen Kultusministerium,
• Wiesberg, Frau Hybner-Kauss und Fr. Merkel, die Schulleiterinnen von der Mühlberg-, der Holzhausen- und der Willemerschule,
• Dr. Ausbüttel, Schulleiter der Freiherr vom Stein Schule, dem Herr Koldau auch für die zur-Verfügung-Stellung der Aula für die Mitgliederversammlung dankt.

Der Vorstand berichtet:

Im Laufe des Jahres 2014 und auch in diesem Jahr gab es eine Reihe von Kontakten schriftlicher, telefonischer und persönlicher Art mit den Schulleitungen, dem Konsulat, dem Hessischen Kultusministerium und auch dem Minister. Basierend auf diesen stellt sich dem Vorstand die Situation im Moment wie folgt dar:

Von Hessischer Seite wird das Projekt weiter unterstützt und es besteht der Wille es fortzusetzen. Allerdings gibt es auch Überlegungen, das Projekt abzuwandeln und anzupassen. Der Vorstand hat bis jetzt die Position vertreten, dass das Projekt möglichst an den ursprünglichen Ideen des Projektes orientiert fortgesetzt werden soll. Das Projekt hebt sich nach Verständnis des Vorstands von anderen bilingualen Projekten durch eine starke interkulturelle Komponente ab, die jedoch in den letzten Jahren immer weiter in den Hintergrund getreten ist. Verschiedene Veränderungen haben in den letzten Jahren an allen Schulen dazu geführt, dass sich das Projekt schrittweise immer weiter von seinen ursprünglichen Idealen entfernt hat. Zum Teil hat dies mit der Streichung von Unterstützungsstunden zu tun, zum Teil auch mit der Veränderung der Schule in den letzten Jahren – man denke an die Umstellung G9/G8/G9, die Einführung der Erweiterten Schulischen Betreuung, Vergleichstests in der Grundschule etc. Der bikulturelle Ansatz, der Grundlage bei Projektbeginn war, ist immer weiter in den Hintergrund gerückt.

Von besonderer Bedeutung war in der Vergangenheit immer die Einbindung von Lehrkräften aus Italien. Sie sollten den kulturellen Austausch direkt unterstützen und auch neue Einflüsse aus Italien, Entwicklungen auch im internationalen Verständnis der Länder zueinander und auch alternative Pädagogische Ansätze einfließen lassen. Der Vorstand hält dies auch weiterhin für einen sehr wichtigen Aspekt, der allerdings auch immer wieder zu Problemen geführt hat, insbesondere wenn neue Lehrer ins Projekt kamen.

Zuletzt wurden von Italien wiederholt weniger Lehrer als vertraglich vereinbart entsandt. Statt vier sind im Moment nur zwei Lehrer aus Italien an der FvS. Es gibt nicht nur deshalb Überlegungen zu einer grundlegenden Veränderung des Projekts.

Für die weitere Positionierung des Vorstands und des SEB stellt sich im Wesentlichen eine Frage:

1. Soll die bisherige Positionierung des Vorstands und SEB beibehalten oder muss die Ausrichtung des Projekts angepasst werden?

Das Projekt ist ganz wesentlich von der Unterstützung Italiens abhängig. Bis jetzt liegen dem Vorstand keine Informationen über die zukünftigen Planungen Italiens vor. Auch wenn der Hessische Kultusminister bei einem Treffen seinen Willen zur Fortsetzung und auch die prinzipielle Bereitschaft das Engagement Hessens zu erhöhen zu erkennen gegeben hat, ist klar, dass eine Neuausrichtung des Projektes auf jeden Fall notwendig wird, wenn die Unterstützung Italiens entfallen oder erheblich gekürzt werden sollte.

Der Vorstand weist ferner darauf hin, dass bei einer Fortführung auch die neuen Schulen, die Deutschherrnschule und die Willemerschule entsprechend berücksichtigt werden müssen, wobei es sich zumindest im Hinblick auf die Willemerschule um eine Formalität handelt.

Aus der später folgenden Diskussion erhoffen sich der SEB und der Vorstand

2. Hinweise zur Positionierung bei einer ggf. notwendigen Neuausrichtung des Projekts und
3. Anregungen, was an Anpassungen sinnvoll bzw. nötig ist.

Es wird hervorgehoben, dass im Rahmen der Mitgliederversammlung keine Entscheidungen getroffen werden können und auch keine Abstimmung über Aspekte der Vertragsverlängerung getroffen werden können.

 

TOP 8  Stellungnahme des Konsulats

Mario Berardino übermittelt die Grüße des Konsuls, der leider verhindert ist. Er spricht im Folgenden Italienisch und Rosetta Reina übersetzt:

Herr Berardino räumt ein, dass es in den letzten zwei Jahren Probleme gab, stellt aber klar, dass diese aus seiner Sicht nicht nur von Italien verursacht wurden, sondern dass auch vorgeschlagenen Lehrer abgelehnt wurden. Problematisch war aber, dass Italien in den letzten Jahren wegen eines Spargesetzes (Spending Review) keine festangestellten Lehrer (a ruolo) entsenden, sondern nur Vertretungslehrer (supplenti) konnte. (Auch die Vertretungslehrer sind voll ausgebildet. Sie haben aber keine unbefristeten Lehrerstellen, sondern werden mit Jahresverträgen an Schulen eingesetzt.) Er räumt ein, dass die Lehrer oft zu spät den Schulen vorgeschlagen wurden. Allerdings wurden auch 20.000 Euro, die zur Verfügung gestellt wurden, nicht abgerufen.

In der späteren Diskussion und anhand einzelner Fragen wird deutlich, dass es hierzu und auch zu einzelnen anderen Punkten durchaus unterschiedliche Ansichten seitens der Schulen gibt. Mit Blick auf die Zielsetzung, Orientierung für die Zukunft zu suchen und auch weil eine Klärung im Rahmen der Sitzung kaum möglich erschien, wurde auf die weitere Diskussion der Details aus der Vergangenheit verzichtet.

Für die Zukunft sagt Herr Berardino zu:

Ab September werden an der Freiherr vom Stein 3 und an den Grundschulen je 2 festangestellt Lehrer von Italien entsandt. Für die FvS ist das ein neuer, zusätzlich zu den beiden bereits entsandten Lehrern. Er hebt hervor, dass die Entsendung der festangestellten Lehrer ein Bekenntnis Italiens zum Projekt ist. Hr. Berardino sagt zu, dass die Lehrer spätestens zum 1. September benannt sein werden.

Italien entspricht dem Wunsch damit dem Wunsch Hessens, das Projekt auf eine breitere Basis mit 3 Grundschulen zu stellen. Italien steht zu dem Projekt in Frankfurt und will es fortsetzen. Italien hat an anderen Orten in Deutschland Lehrerstellen gestrichen, um das Projekt in Frankfurt fortzusetzen. Seine persönliche Meinung ist, dass das Projekt die Grundlage für die europäische Staatsbürgerschaft ist, wie sie in den Europäischen Verträgen verankert ist.

Er erläutert, dass der Vertrag sich selbst verlängert, wenn er nicht gekündigt wird. Er macht deutlich, dass seitens Italiens nicht daran gedacht ist, den Vertrag zu kündigen. Prinzipiell steht Italien Gesprächen zu Anpassungen des Vertrages an neue Erfordernisse, die sich aus Entwicklungen an den Schulen und im Schulsystem ergeben, offen gegenüber. Das gilt auch für die Einbindung der Deutschherrnschule. Er macht aber deutlich, dass Italien gegen grundsätzliche Änderungen ist und die Grundstruktur des Projekts erhalten bleiben muss.

Anpassungen sind zwischen dem Konsul und dem Kultusministerium zu verhandeln. Ungefähr Ende Juni, Anfang Juli kommt ein neuer Konsul nach Frankfurt, der den Vertrag dann verhandeln wird.

 

TOP 9  Stellungnahme des Ministeriums

Frau Spyra stellt sich als neue Referatsleiterin im Hessischen Kultusministerium (HKM) vor. Sie ist erst seit kurzem mit dem Projekt betraut. Sie hat deshalb Herrn Adam gebeten, mitzukommen. Er ist mit dem Projekt seit etwa einem Jahr vertraut.

Das HKM hebt hervor, dass aus dem Projekt mittlerweile ein Programm geworden ist. Ein Projekt ist durch ein Anfang und ein Ende gekennzeichnet und letzteres beabsichtigt für das „wunderbare Programm“ in Frankfurt niemand. Das Programm muss aber in zukunftsfähige Bahnen geführt werden. Es muss an Veränderungen im Umfeld und in den Schulen angepasst werden.

Dem HKM ist es wichtig, in Ruhe über das Programm nachzudenken, sich mit den Porgrammbeteiligten auszutauschen und offene Gespräche zu führen.

 

TOP 10  Stellungnahmen der Schulleiter

Für die Grundschulen fasst Frau Wiesberg zusammen:

• Sie dankt für die Erweiterung des Programms auf eine 3. Grundschule. U.a. deswegen war es möglich, allen interessierten italienischen Kindern einen Platz im Programm zu geben.
• Sie hebt die Bedeutung des Programms für neu nach Frankfurt ziehende Familien hervor. Die Schulen können weitere Kinder aus Italien in die Grundschulen aufnehmen.
• Aus ihrer Sicht ist die Veränderung des Konzepts an der Mühlbergschule von 4 auf 2 italienische Lehrer gut gelungen.

Frau Hybner-Kauss schließt sich den Ausführungen an und ergänzt:

Die Klassenfahrten der 4. Klassen, nach Como im letzten und nach Bozen in diesem Schuljahr sind eine wertvolle Bereicherung.

Der Besuch des Ministers lief aus ihrer Sicht sehr erfolgreich. Der Minister hat geäußert, bei den Kindern fast nicht erkennen zu können, welche Kinder bereits zur Projektbeginn Italienisch konnten und welche es erst an der Schule gelernt haben.

Frau Merkel hebt hervor, dass das Programm aus ihrer Sicht an der Willemerschule gut angelaufen ist. Sie dankt dem Konsulat dafür, dass die personelle Konstanz gewahrt bleiben konnte.

Außerdem wird die Notwendigkeit der Erweiterung des Projekts auf die Realschule hervorgehoben.

Frau Jaschinski von der Deutschherrnschule war leider verhindert und konnte wegen Erkrankung ihrer Stellvertreterin leider auch keine Vertretung schicken. Sie hat gegenüber Herrn Koldau aber zu verstehen gegeben, dass das Programm an der Schule von den Schülern noch nicht richtig angenommen wurde. Aber es gibt eine große Nachfrage nach Italienisch als zweiter Fremdsprache.

Für die Freiherr-vom-Stein-Schule hebt Dr. Ausbüttel hervor, dass die breitere Basis von drei Grundschulen aus seiner Sicht sehr wichtig ist. Er hebt die gute Unterstützung durch das HKM in der Vergangenheit hervor, dass zum Beispiel bei der Unterstützung von Umfragen und Evaluationen mehr getan hat als nötig.

Ohne auf Details einzugehen, macht er deutlich, dass Alternativüberlegungen in der Vergangenheit auf den damals erkennbaren Entwicklungen basierten. Wenn Italien die Ankündigungen von Herrn Berardino umsetzt, ist die Schule bereit, das Programm wie bisher voranzutreiben.

 

TOP 11  Meinungsbild der Mitglieder zur Orientierung für den Vorstand

Die Ausführungen von Konsulat, HKM und den Schulen werden allgemein begrüßt. In der weiteren Diskussion werden folgende Punkte aufgegriffen:

Anpassungen zur Steigerung der Attraktivität für mathematisch-naturwissenschaftlich interessierte Schüler. Für diese ist das Programm in der Oberstufe unattraktiv, weil sie entsprechende Kurse nicht mit den obligatorischen Kursen für die Maturita kombinieren lassen.

Durch die formale Anpassung des BiLis-Programms als „Italienisch als vorgezogene 2. Fremdsprache“ scheint das Ansehen des BiLis-Programms bis hin in den Leistungskurs „gelitten“ zu haben. Vorher – und so ist eigentlich auch die Idee hinter dem Programm – wurde es als „zweite Muttersprache“ gesehen.

Auf Nachfrage berichten Lehrer im Projekt, dass sehr wenig Zeit für die Abstimmung im Tandem-Unterricht zur Verfügung steht, dass das die Lehrer vor allem in ihrer Freizeit machen. Auch die Dokumentation von Inhalten über die Schuljahre hinweg kommt zu kurz. Der Vorstand bietet an, hierzu Koordinationstreffen zu Anfang und zu Ende eines Schuljahrs mit den Schulen vorzubereiten.

Das Ansinnen des BiLis-Vorstands, den Vorstand oder andere Elternvertreter enger in die Arbeit der Steuergruppe des Programms und in die Verhandlungsgruppe zur Vertragsverlängerung einzubeziehen wird sowohl seitens des HKM als auch des Konsulats kritisch gesehen.

 

Abschließend bedankt sich Alexander Koldau bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und Diskussion. Er kündigt an, dass der Vorstand die Sitzung in der nächsten Vorstandssitzung aufarbeiten wird und stellt eine Versammlung in Aussicht, in der weitere Punkte gesammelt werden sollen, die in die Vertragsverhandlungen einfließen sollen.

Die Sitzung wird um 22:02 geschlossen.